Die Finkenwerder Geschichtswerkstatt erinnert seit 1998 mit einer Gedenkveranstaltung an die Opfer des Nazi-Terrors anläßlich der Pogrome von 1938. In diesem Jahr ist es 80 Jahre her, dass die Nazis die Verzweiflungstat eines jungen polnischen Juden in der deutschen Botschaft Paris zum Anlass nahmen, den „spontanen Volkszorn“ zu organisieren. Vom 9. auf den 10. November 1938 brannten die Synagogen, wurden jüdische Geschäfte zerstört und geplündert, wurden jüdische Mitbürger geschlagen und ca. 20.000 von ihnen in das KZ-Dachau eingeliefert.
Diskriminierung und Verfolgung erfuhren in der Nazi-Zeit etliche Gruppen, die aus politischen oder Glaubensgründen nicht mit den verbrecherischen neuen Machthabern einverstanden waren oder ihren kruden „Rasse- und Reinheitsgesetzen“ nicht entsprachen. Dazu gehörten unter anderem auch die Homosexuellen. Unsere diesjährige Veranstaltung ist dieser Gruppe gewidmet.
Nach der Kranzniederlegung am Mahnmal, Ecke Rüschweg/Neßpriel um 15.00 Uhr, berichtet der Historiker Dr. Gottfried Lorenz im Gemeindesaal der St. Nikolai Kirche, Finkenwerder Landscheideweg 157, um 15.30 über das Schicksal der Homosexuellen vor, während und nach der NS-Zeit.